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Kulturlandschaftsforschung im regionalen und europäischen Kontext
Goethes Gartenhaus am Stern
(Foto: J. Machalett, 11. September 2014)
Goethes Wohnhaus am Frauenplan in Weimar (Foto: J. Machalett, 3. März 2015)
Inspektorhaus im Botanischen Garten Jena
(Foto: J. Machalett, 14. August 2014)

„Goethe - Landschaften in Thüringen – Assoziative Orte und Landschaften im Leben und Werk von Johann Wolfgang von Goethe“

"Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt."

Die Masterarbeit spiegelt das bewegte Leben von Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Wirken und den Auswirkungen auf seine Wahlheimat Thüringen wider. Noch heute zählen seine Werke zu den Höhepunkten der Weltliteratur und gemeinsam mit Friedrich Schiller ist Johann Wolfgang von Goethe einer der bedeutendsten Vertreter der Weimarer Klassik. Als Dichter erlangte er Ansehen und Berühmtheit, aber ebenso geschätzt war er als Theaterleiter, Naturforscher, Kunsttheoretiker und Staatsmann. Sein Drang nach Wissen ließ ihn immer neue Wege einschlagen und inspirierte ihn zu neuen Ideen.

Einer Einladung des Weimarer Hofs folgend, kam der junge Goethe 1775 nicht zufällig nach Weimar. Der zu dieser Zeit schon europaweit bekannte Dichter gewöhnte sich schnell an sein „neues“ Leben. Schon im Mai 1776 schrieb er bei einem Aufenthalt in Ilmenau über seine Wahlheimat Thüringen „[...] Die Gegend ist herrlich, herrlich [...]“. Viele Orte in Thüringen wirkten inspirierend auf den Dichter. Seine Verpflichtungen als Staatsmann zogen ihn in die verschiedensten Regionen von Thüringen. Vor Allem aber seine Verbundenheit zur Natur ließen ihn die kleinsten und verstecktesten Plätze von Thüringen erreichen.

Mit den Worten „Steile Gegenden lassen sich nur durch Umwege erklimmen, auf der Ebene führen gerade Wege von einem Ort zum andern“, durchwanderte Goethe seine Wahlheimat. Zeichnungen, Gedichte und Handlungsräume spiegeln die Eindrücke der Thüringer Landschaft wider. Nur anhand der Erinnerung, bleiben den nächsten Generationen diese Orte erhalten, welche Goethe durchstreifte und als Inspiration nutzte. So müssen diese für den „Genius loci“ immer wieder aktiviert und gefestigt werden.

Die Masterthesis bildet einen Beitrag zur Analyse des Lebens von Johann Wolfgang von Goethe. Neben den bereits veröffentlichten literarischen Werken stellt das entworfene Kartenwerk dieser Arbeit die Basis für einen neuen Bereich der Bearbeitung dar. Neben textlichen Erfassungen, hilft das Kartenwerk die Ereignisse in Thüringen zu verorten. Die Recherche ergab ebenso, dass die Aufzeichnungen, welche im Rahmen dieser Arbeit untersucht wurden, oft nicht ganz widerspruchsfrei oder lückenlos sind. Dies erschwerte die Bearbeitung und die Analyse der Zusammenhänge an einigen Stellen.

Die Persönlichkeit Johann Wolfgang von Goethe findet sich in der assoziativen Kulturlandschaft an vielen Stellen wieder. Durch die Erinnerungen getragen, stellen die Goethe-Orte eine Besonderheit dar. Der „Genius loci“ bildet die Grundlage für die in der Masterthesis erarbeiteten Goethe-Orte und vor allem für den Bereich der Goethe-Landschaft. Die Städte Weimar, Jena und Ilmenau bilden Hot-Spots von Goethe-Orten und gelten als Goethes größte Wirkungsstätten. Zwischen ihnen bildet sich das Goethe-Städte-Dreieck mit dem Bereich der größten Konzentration an Goethe-Orten. Dieser Bereich konnte als Goethe-Landschaft in der Masterthesis herausgearbeitet werden und bildet für Thüringen ein besonderes Alleinstellungsmerkmal und eine Besonderheit in der Mitte von Deutschland.

 

Jessica Machalett, 13.01.2016

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