Angeregt durch die IG Weinbau in Jena begaben sich 11 Studierende des Masters Landschaftsarchitektur im Sommersemester 2015 auf die Suche nach dem reichen Erbe des Weinbaus in der Jenaer Kulturlandschaft.
Jena wurde seit dem Mittelalter bis in das 17.Jh. von bis zu 700 ha Weinbaufläche geprägt. Zahlreiche Terrassierungen, Trockenmauern aber auch z.T. noch erhaltene Weinbergshäuser, historische Gebäude und Keller im Stadtkern sowie weitere Relikte wie z.B. Grenzsteine oder das Jenaer Wappen erinnern an diese einst für Jena so wichtige Kulturpflanze. Besonders die klimatisch günstige Lage auf den sonnenreichen Hängen im Saaletal und die warmtrockenen Muschelkalkböden waren dem Weinbau förderlich.
Nach einer systematischen Analyse historischer Karten (Urmesstischblatt 1850, Messtischblatt 1930er Jahre) im Hinblick auf potenzielle historische Weinbaugebiete erfolgte durch die Studierenden eine Vor-Ort-Kartierung und Dokumentation der noch vorhandenen Spuren: Neben den genannten Weinbergsterrassen mit ihren Trockenmauern und den Weinbergshäusern, die oft unter dichtem Gehölzaufwuchs versteckt sind, wurden auch Hohlwege und Natursteinbrüche kartiert, die im Kontext des historischen Weinbaus angelegt bzw. gebildet wurden. Die Objekte wurden dann mittels GPS erfasst, in zahlreichen Fotos dokumentiert und schließlich textlich und kartographisch ansprechend aufgearbeitet.
Ergänzend wurden durch die Bachelorarbeit von Janine Bauer auch Zusammenhänge zwischen Weinbau und dem Vorkommen besonders und streng geschützter Tier- und Pflanzenarten im Stadtgebiet analysiert.
Eine Präsentation der Ergebnisse durch die Studierenden und ihre Betreuer vor Vertretern der Stadtverwaltung und der IG Weinbau schloss das Projekt ab. Auszüge der umfangreichen Studienarbeit finden Sie in den nachfolgenden pdf-Dateien.